Page 10 - Wieshofer
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Gedichte Marianne Wieshofer



               Weihnachtn frühra und heit



               Der Winter broat mit kalter Hand


               a weiße Deckn übers Land.
               Jo stad is´s außt in der Natua


               es geht ja scho auf Weihnacht zua.


               Koan Vogl häscht mehr umantum

               es treibt ins eicha in die Stubn.

               Die Zeit nah da auf insra Ern

               zan Bsinna und zan stada wern.


               Vorn Herrgottswinke in Gottesnam

               da fallt ich meine Händ iatz zam

               und vor der Kerz ihrn liachtn Schei'

               da fallt mir noh mei Kindheit ei.



               „Wia schö is´s gwen zu derer Zeit

               des Weihnachtsfest, a große Freid!“

               Koan Prunkt, koan Glanz und kloa der Bam

               und ah die Wünsch send bliebm a Tram.


               Habns nit empfundn daß ma arm…

               „die Elternliab“ – die halt ins warm!

               Scho längst geht’s ins heit allen guat

               dafü send mia voll Übermuat,















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