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Gedichte Marianne Wieshofer



               D´Hungerkur



               Na, dass die du grad so laar plagst,


               weilst z´vui Gwicht umnonda tragst…
               Sagn zu mir vor kurzer Zeit,


               a paar nette Weiberleit.


               Da denk ih mir – ih wers probiern

               und werd die Kilo reduziern!

               Oa Essiggurk, oan Löffl Gmüas,

               des hilft, dass ih a Gwicht verliaß,


               a Tomat, a kloane Scheibm

               und des ander laß ih bleim,

               ganz vui Wasser, ganz wench Brot,

               so wia bei a Hungersnot!



               Mit guatn Willn und eisnern Kraft,

               hon ich die Hungerkur daschafft.

               Und gring tunkts mih – ih hon a Freid

               und geh mit oaner Sicherheit,


               stoiz durchs Dörfl pfeilgrad aus,

               schreit die erst scho´ausn Haus –

               „na, ih hiat dih bald nit kennt,

               kimmbst vom Spital hoam, gar amend?“



               Von jedn här ich gach den Saga,

               „bist du nit gsund? Na, du bist maga!

               Deine Füaß send dünn und lang,

               bist ja wia a Bohnenstang,




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