Page 20 - Aufsatz
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sprachgeschichtlich ursprüngliche, kleinräumige Erscheinungsform einer
Sprache, die meist auf Themen des Alltags beschränkt ist und ein eigenes
grammatisches System aufweist.“xxxvii Zwischen eher kleinräumigen Dialekten
und den großräumigen regionalen oder nationalen Varietäten einer Sprache
steht die Umgangssprache.

Die Begriffe Mundart und Dialekt werden ebenfalls synonym verwendet (im
Unterschied zu anderen Benennungsweisen verstehe ich den Begriff „Dialekt“
eher regional-größerräumig und verwende ich den Begriff „Mundart“ dagegen
zur Bezeichnung einer kleinräumigeren lokalen Sprachvarietät (z. B. Ötztaler
Dialekt, Mundart von Längenfeld). Der Dialekt war früher durchwegs die
gesprochene Sprache der bäuerlichen und handwerklichen Bevölkerung, vor
allem der Landbevölkerung. Auf diesem Umstand beruht die leider noch immer
verbreitete Auffassung und Beschränkung von Dialekt als Bauernsprache.
Derartige Abgrenzungen sind jedoch infolge der geänderten Bildungssituation
sowie Lebensbedingungen längst nicht mehr zutreffend. Die Verwendung der
Sprachschichten erfolgt weitgehend situationsabhängig: Dialekt und auch
Umgangssprache sind eher die Sprachformen des vertrauten, privaten und
persönlichen Umgangs; Standardsprache ist die Form der öffentlichen und
schriftlichen Kommunikation (wobei Jugendliche bekanntlich SMS durchwegs
im Dialekt oder in der Umgangssprache verfassen und auch in der
Unterhaltungsmusik und in der volkstümlichen Musik Dialekttexten den Vorzug
geben).

Mundart oder Dialekt: in einer Landschaft bzw. Region eigentümliche
Sprachform innerhalb einer Sprachgemeinschaft - also Variante einer
Standardsprache - im Unterschied zur National-, Hoch- und Schriftsprache
(andere Einteilungen verstehen Mundart auch als Sammelbezeichnung für
verschiedenen Dialekte).

Regiolekt: Mundarten bzw. Dialekte sind für bestimmte Regionen
kennzeichnend und ermöglichen somit gleichzeitig eine regionale
Differenzierung und Zuordnung.
Umgangssprache (Verkehrs-, Kontakt-, Gebrauchs-, Gemein-): Sprache des
täglichen Lebens (kann also auch Mundart sein).

Schrift- oder Standardsprache: die Form einer Sprache, die vorzugsweise dem
schriftlichen Ausdruck dient (im Unterschied zur Umgangssprache und
Mundart). Wenn Mundart verschriftlicht wird, wird sie eigentlich zur
Schriftsprache.

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