Page 12 - Bachler
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Gedichte Helene Bachler



               Die Hl. Cäcilia



               Sie wor gwiß a interessante, tolle Frau,


               iwa ihr Leben woaß ma nix gonz genau.

               Ois Jungfrau aus Rom is sie bekonnt,

               und heit no beliebt in Stadt und Lond.


               Ihre Gschichtln wor`n lateinisch nur vorhanden

               und do is u.a.“Cantantibus organis“ g`standen,

               do homb die Übersetzer irrtumlich aussag`lesen,

               dass sie vielleicht a Orgelspielerin is g`wesen.


               Fest steht, dass daweil die Oan singand und toben,

               tuat sie den Herrn im Heaschz`n loben,

               daweil die Oan spün und plärren

               tuat sie ihrn Verlobten zum Christentum bekehrn.



               Weil sich des für a Christin so keascht,

               hot`s a koane römischen Götter mehr vereascht.

               Des hot wiederum der Präfekt nit vatrog`n

               und ihr deswegen eiskoit den Kopf o`gschlog`n.


               So woaß ma vo da Hl. Cäcilie nett oans gonz gwiß,

               dass sie a Märtyrerin für ihr`n Glauben is.

               Mit Musik söd`n a mia a den Herrgott loben,

               weil ma nocha guat u send, an Himmi oben.

















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