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                                    Gedichte Nicole Peer De oide FrauDe oide Frau sitzt auf ihrm Lieblingsbank%u00e4 im Woid, sie spiarts und sie woas, etz is oid. Sie schaut auf de Bergkettn gegen%u00fcber vo ihr, verfoit in Gedonkn und gr%u00fcbelt noch, losst ihr Lebm nu amoi vor sich oba laffn wia in an Film, ois um si umma, is gonz still. Eigentlich woid sie nia v%u00fc und hod a nia v%u00fc braucht, oba as Lebm hod sie gschlaucht. Donkbor %u00fcber ihre Kinda und ihrer Familie und donkbor %u00fcber a Lebm in Gsundheit, hod sie immer nur oas vamisst, ihr Freiheit. Sie hod sich nia wirklich gfrei gf%u00fcht und woid in Gedonkn so oft entfliehen, oafoch weg und ned wissn wo hi. Johr fir Johr is oba gsitzt und hod des tu wos ma hoid so mocht, wos so verlong wuarn is, fost koana hod gmerkt, dass ois in sich eini frisst. Und so is de oide Frau %u00f6ta wuarn und %u00f6ta und sie hod gmerkt und gspiart, ihr erw%u00fcnschte Freiheit hod sich lei in ihrm Kopf drinn verirrt. So sitzts do auf ihrm Lieblingsbank%u00e4 mit Tr%u00e4nen in ihrm foitigen Gsicht und sie sog gonz leise vor sich hi:  %u201eOide Frau, du hosts boid gschofft und boid is vorbei dei Lebenszeit, vielleicht findst in da Ewigkeit donn dei Freiheit.
                                
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