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Gedichte Christa Astl (Buch/St. Margarethen)
Mei Lebenslauf
Mei Muatta vo Bayern, da Våta vo Südtirol,
dazwischn leb i, – da fühl i mi wohl.
Zwoa Jåhr nåch’n Kriag, da bin i geborn,
mei Briadal is gstorbn, bin a Oanzlkind worn.
Gar schüchtan und gschamig wår i als kloa,
und gspüt hån i dewegn am liabstn alloa.
In da Schui wår i guat, aba siest wårs a Gfrett:
I hu mit de åndan Kinda nix gredt.
Kindagartntante wollt i oiwei wean,
mit kloane Kinda han i gspüt sovl gean.
Då wår i in Innsbruck, hu gwohnt in an Heim,
schwar wårs, mit sovl Leit zamm sei so gleim!
Hu oiwei mei Freiheit gsuacht, aussi in d’ Wöit;
und nå hun i g’årbat, vadeant mei Göid.
Untan Jåhr bin i gwesn im Kindagårtn,
in de Ferien hun i gmåcht groaße Fåhrtn.
Zeichnet und gmålt hun i aa in der Zeit,
und ‘s Flötnspün håt mi aa dåmåls scho gfreit.
Spat hun i gheirat, vier Kinda geborn,
und d’ Fåmilie is mei Lebnsinhålt wordn.
Jetz san d’Kinda grouß,brauchn mi nimma vü,
so suach i ma wieda an åndas Zü:
Mei Haisl herrichtn für mi gånz alloa,
Jetz hun i hålt wieda an Haufn z’ toa.
Mahn, gartln, an Woid pflegn und siest oiahånd,
mei Zeit dort is u’gfüllt bis aufn Rånd.
Dåwei hätt i siest no Hobbies gråd gnua,
åba i kim hoit aa do kaum dazua.
Tat sovl gean zeichna, måln oda aa schreibn,
jå, wenn i oid bin, wead woi Zeit dafia bleibn.
I hoff hoit, da Herrgott tuat ma d’Jahrln no gebn,
vielleicht tuat nå a Werk von mia mi übalebn.
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Mei Lebenslauf
Mei Muatta vo Bayern, da Våta vo Südtirol,
dazwischn leb i, – da fühl i mi wohl.
Zwoa Jåhr nåch’n Kriag, da bin i geborn,
mei Briadal is gstorbn, bin a Oanzlkind worn.
Gar schüchtan und gschamig wår i als kloa,
und gspüt hån i dewegn am liabstn alloa.
In da Schui wår i guat, aba siest wårs a Gfrett:
I hu mit de åndan Kinda nix gredt.
Kindagartntante wollt i oiwei wean,
mit kloane Kinda han i gspüt sovl gean.
Då wår i in Innsbruck, hu gwohnt in an Heim,
schwar wårs, mit sovl Leit zamm sei so gleim!
Hu oiwei mei Freiheit gsuacht, aussi in d’ Wöit;
und nå hun i g’årbat, vadeant mei Göid.
Untan Jåhr bin i gwesn im Kindagårtn,
in de Ferien hun i gmåcht groaße Fåhrtn.
Zeichnet und gmålt hun i aa in der Zeit,
und ‘s Flötnspün håt mi aa dåmåls scho gfreit.
Spat hun i gheirat, vier Kinda geborn,
und d’ Fåmilie is mei Lebnsinhålt wordn.
Jetz san d’Kinda grouß,brauchn mi nimma vü,
so suach i ma wieda an åndas Zü:
Mei Haisl herrichtn für mi gånz alloa,
Jetz hun i hålt wieda an Haufn z’ toa.
Mahn, gartln, an Woid pflegn und siest oiahånd,
mei Zeit dort is u’gfüllt bis aufn Rånd.
Dåwei hätt i siest no Hobbies gråd gnua,
åba i kim hoit aa do kaum dazua.
Tat sovl gean zeichna, måln oda aa schreibn,
jå, wenn i oid bin, wead woi Zeit dafia bleibn.
I hoff hoit, da Herrgott tuat ma d’Jahrln no gebn,
vielleicht tuat nå a Werk von mia mi übalebn.
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