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Gedichte Joseph Rossa



                                                    die Noien (2021)


                                                   Mundartgedichte von Joseph (Sepp) Rossa

                                                   Geb. 26.4.1932 in München


                                                   Mei Ongscht isch, dass de Muaddasproch de

                                                   Nuizeit stark verändert mit Anglizismen noch
                                                   und noch vafälscht und olles gendert. Aus

                                                   Ongscht mecht i in Mundart schreibm aus oltem

                                                   Brauch und Sitte a bissl wos soll übrig bleibm

                                                   des isch mei Sorg und Bitte


               In der 3. Klasse Volksschule hatten wir einen Mundartdichter als Lehrer. Im

               Lesebuch standen Gedichte von ihm. Übrigens - er hieß Karl Wund.


               Da ihm mein Vortrag seines Gedichtes: „Der Schlitten“ sehr gut gefiel, fiel mein
               Zeugnis mit „Sehr gut“ aus. Aber er hatte in mir was geweckt, das Gefühl für

               den Reim und die Melodie in der Sprache. Nach dem Krieg kam ich zu den

               Jesuiten ins Gymnasium. Dort wurde das Wissen um die große Literatur

               gefördert. Einen Aufsatz hatte ich als Ballade gereimt und prompt mit: Thema

               verfehlt und mit 5 zurückbekommen. Aber das Reimen blieb.


               Wegen dem elterlichen Betrieb wurde ich Bekleidungstechniker und als solcher
               kam ich 1962 nach Tirol.


               Bei einem weltumfassenden Männerbund lernte ich 1980 Karl Oebelsberger

               kennen. Er animierte mich Mundart zu schreiben. Seitdem also...

               Er und ich bemühten uns um den Mundartkreis.


               Seitdem schreibe ich fast täglich ein Gedicht und lösche wöchentlich 4-5. Mir

               fehlt der Drang bekannt zu werden. Ich hab Spass an dem was ich da mache

               und finde das gut so.


               Preisträger beim Wettbewerb „Hohe Munde“, lebt seit über 40 Jahren am
               Weerberg.





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