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Gedichte Evelin Weißbacher


S´Gschichtl vom Himmihotel



So kurz vorm erstn Advent,bevors erste Lichtl brennt,
de Zeit a im Himmi obn, ziemlich drängt.

Da Petrus öffnet gonz vorsichtig s´Tor vom Himmihotel,
und ruaft an Weihnachtsengl zua: „Kim schnö!“

„Petrus, i glab´, i hob´mi vaschlof´n,

oba bleib ruhig, i weas scho nu schoffn.
Host du vielleicht irgendwo mei Weihnachtslistn gsechn,
de wa fe mi so wichtig gwesn.


Wiafü Paktl das i mitnemma muaß, und a in wöcha Haus!“
„Drum schick di, es is hechste Zeit,

da Schlitten dea steht scho bereit.“
De Engl orbeitn dawei fleißig in da Werkstott
und da Bäckerei,

denn am 24. zum Fest, muaß ois fertig sei.

Da Gabriel spricht deswegn a kurz aufbauendes Gebet,
damit an jedn ois gonz locker vo da Hond geht.

D´Muata Maria hüft in da Näherei,
und Chef Josef bring an Boin Stoff vorbei.


Und Jesus, unsa Filius, frog gonz liebevoi,
ob er nu eppan höffn muaß.
Elias leitets ´Obendessn ei, weads woi boid fertig sei.

De Engl stimmen: „Es wead scho glei dumpa“ u,
und gleichzeitig fliang eana de Augn zua.


Auf oamoi geht de Tür auf,
und da Weihnachtsengl steht mit an
lochadn Gsicht im Raum und ruaft gonz laut:
„I bin wieda do, es wor wirklich wundabor!“


De Kindaaugn, de hom gleicht, so hell wia a Stern,
deshoib tua i des so gean!“ So, iatz san ma oi beinond

Und gebm ins gegenseitig de Hond, betn gschwind insa
Obendgebet und danoch jeda in sei Bettl geht.




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